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Die beglückte Schäferin Bellinde: Das Stück „Die beglückte Schäferin Bellinde“ ist der Versuch einer Rekonstruktion eines Schäferspiels aus dem Jahre 1718. Eine Aufführung in der Sommerresidenz der Bayreuther Markgrafen in Himmelkron aus diesem Jahr ist belegt. Der Verschönerungsverein des Ortes Himmelkron, der die im 18. Jahrhundert Europäische Sensation einer Baille Maille in doppelter Lindenallee wieder angepflanzt hat, beauftragte zur Feier der Fertigstellung dieser Allee den professionellen Autor, Regisseur und Schauspieler Uwe Hoppe und die Kulmbacher Theatergruppe „Die Buschklopfer“ mit der Wiederaufführung dieses Stückes. Darüber hinaus wird die Inszenierung an verschiedenen ungewöhnlichen Spielorten in Kulmbach und Orten des Umlandes gezeigt.

Uwe Hoppe erarbeitete eine Stückfassung, die dem Personal der „Buschklopfer“ quasi auf den Leib geschneidert ist. Resultierend aus  Aufführungsunterlagen des Barockzeitalters wurden die jugendlichen Schäfer als „Hosenrollen“ mit Frauen besetzt und die Rolle der alten Hexe mit einem Mann.

Die Inszenierung orientierte sich ebenfalls an Traditionen des barocken Schäferspieles. Spielhaltung, Körpersprache und Spielrhythmus sollten nicht modernisiert werden. Die Übertragung in die Jetztzeit und der aktuelle Gehalt des Stückes sollte sich gerade durch eine „Zeitferne“ im Kopf des Zuschauers selbst bilden. Die volksnahen Figuren des Vaters Philemon und der „besten Freundin“ Coriane, die sich oft direkt ans Publikum wendet, sprechen bewusst in der regionalen Mundart, um durch ihre Bodenständigkeit  eine Identifikationsebene für die Zuschauer zu erleichtern Eine große Leichtigkeit und ein hohes Tempo im Spiel war angestrebt, um den Zeitstil widerzuspiegeln. Für die Spieler war das eine große Herausforderung und erforderte eine extrem lange Probenzeit. Die Kostüme wurden Gemälden des frühen 18. Jahrhunderts nachempfunden. Das Bühnenbild wurde äußerst sparsam gehalten, um eine Flexibilität der Realisation der Inszenierung an verschiedenen Spielorten zu gewährleisten. Das wesentlich bestimmende bildnerische Element der Aufführung sollte die jeweilige Naturkulisse des Aufführungsortes sein.

Neben den 7 Amateurschauspielern übernimmt Uwe Hoppe selbst die Rolle der Hexe Moriane.

 

Die Buschklopfer, Kulmbach

DIE BEGLÜCKTE SCHÄFERIN BELLINDE
Buch und Regie: Uwe Hoppe
Comédie nach einer Vorlage 1718

WA-Premiere: 13. Juni 2015
siehe aktuelle Termine: www.buschklopfer.de

Zickenkrieg im Rokoko

Im Jahre 1718 beschloss der Bayreuther Markgraf Georg Wilhelm, seinen Namenstag in der Sommerfrische zu Himmelkron zu begehen. Seine Frau Markgräfin Sophie gab daraufhin zu diesem Anlass ein Theaterstück in Auftrag: Die beglückte Schäferin Bellinde. Wer der Autor dieses Schäferspiels war ist unbekannt, ebenso der Komponist der sehr zahlreichen musikalischen Einlagen, als Chöre, Lieder, Arien, Ballette und einen durchkomponierten Prolog für Tänzer, Chor und etliche mythologische Gestalten wie Diana, die Göttin der Jagd, Flora, die Göttin der Blumen, Morpheus, den Gott des Schlafes, Pallas Athene und Nymphen und Gärtnern.
Von diesem „Event“ ist lediglich ein Programm erhalten, in welchem die kompletten Texte der musikalischen Nummern und eine Inhaltsangabe der Handlung auf insgesamt 27 gedruckten Seiten zu lesen ist. Wer das Orchester, die Tänzer und den Chor gestellt hat, erfahren wir ebenso wenig, wie andere Details der Realisierung. Denn in dieser Inhaltsangabe werden aufwendige theatralische Ereignisse beschrieben, wie Fahrten durch die Luft, versinken im Erdboden oder das aus der Versenkung auftauchtende riesige kalte Buffet. Wenn man sich in ungefähr vorstellt, wie viel Zeit allein die erklingende Musik ausgemacht haben muss, kommt man leicht zu einer Aufführungsdauer von 4 bis 5 Stunden. Aus dem Besetzungszettel erfahren wir aber, dass die Markgräfin selbst, sowie zahlreiche Adelige des Bayreuther Hofes in den Hauptpartien mitgewirkt haben.
Zum 30-jährigen Jubiläum des „Förderkreis zur Erhaltung und Verschönerung der Kulturlandschaft  im Bereich der Gemeinde Himmelkron“ bekam der Bayreuther Autor, Regisseur und Schauspieler Uwe Hoppe den Auftrag aus dieser Inhaltsangabe eine spielbare Textfassung zu rekonstruieren, neu zu schreiben und mit der Kulmbacher Theatergruppe „Die Buschklopfer“ für die Baille Maile Allee in Himmelkron zu inszenieren.

Der Inhalt dieses Schäferspieles ist eine verworrene Liebesgeschichte, wie sie typisch für die Barockzeit war:

Der Schäfer Philemon ist Vater einer Tochter, Bellinde und Pflegevater seines Mündels Amaranthe. Die tugendhafte Bellinde ist verliebt in den Schäfer Celion, verbietet ihm aber, ihre gemeinsame Liebe öffentlich zu machen. Amaranthe hat sich gerade von ihrem Freund Licidas getrennt und glaubt ebenfalls in Celion verliebt zu sein. Philemon ist auf der Suche nach Ehemännern für seine beiden Schäfertöchter. Da aber Celion seine Liebe zu Bellinde vehement abstreitet, beschließt der Vater Celion mit Amaranthe und Licidas mit Bellinde zu verloben. Die Not ist groß. Schmerzen und Scherzen. Die Fetzen fliegen, die Tränen rollen. Liebe wird Hass und Freunde zu Feinden. Nach vielen Irrungen und Wirrungen kommen am Ende durch das beherzte Eingreifen der Schäferin Coriane, die die Liebe verachtet, aber schließlich drei glückliche Paare vor den Altar. Drei Paare? In die Handlung sind Intermezzi, Zwischenspiele eingeschaltet, in welchen eine uralte Hexe einen sehr jungen Schäfersknecht mit allerlei Zaubertricks zu verführen sucht; was ihr schließlich auch gelingt.
Ende gut, alles gut!